Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein

Jesaja 43,2

Als Kind habe ich in einem 10x 10 Meter großen Schwimmbecken mein Seepferdchen gemacht. Seitdem kann ich schwimmen. Ich kann im Sommer das kühle Nass genießen und mich ab und zu auch mal treiben lassen. Und ich kann auch eine recht lange Strecke im Wasser zurücklegen. Jetzt stehe ich aber auf einmal vor einem riesigen Ozean. Die Angst überrollt mich in Wellen und lähmt mich.
Wie soll ich den ersten Schritt wagen? Ist das Wasser kalt? Habe ich die Ausdauer diese Strecke zu überwinden? Und dann noch allein?

Doch ich habe immer die Gewissheit, dass ich nicht allein sein werde. Denn „,wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein und wenn du durch Ströme gehst sollen sie dich nicht ersäufen“. Mit dieser wärmenden Gewissheit kann ich den ersten Schritt wagen.

Das Wasser fühlt sich ungewohnt an. Es verändert sich alles um mich, mit jedem Schritt schwindet meine so bekannte, feste Umgebung. Das Neue nimmt immer mehr Platz ein und umhüllt mich. Jeder Schritt braucht Mut und macht mir einen Augenblick lang Angst. Wie wird sich der Untergrund verändern? Geht es auf einmal tiefer ins Wasser ohne, dass ich es von der Wasseroberfläche sehen kann? Ich weiß es nicht. Ich muss mich auf Gott verlassen, denn er wird bei mir sein bei jedem meiner Schritte und wird mich sicher durch das Wasser bringen.

Mit jedem Schritt gewöhnt sich mein Körper mehr und mehr an das neue Element. Das Wasser umspielt meine Beine, Ich fühle mich leichter als an Land. Die Schritte werden langsam einfacher.
Und doch ward die Erinnerung an das Land in meinem Kopf. Dazwischen mischt sich die Neugier auf das, was sich unter der Wasseroberfläche abspielt, auf das, was am Ende des Ozeans auf mich wartet. Und ich weiß, ich werde sicher durch das Wasser gehen.